P
Papphahn
Papphahn wurde Anfang des 17. Jhs. das mecklenburgische 4-Schilling-Stück betitelt, das wegen der Darstellung des Reichsadlers diesen Spottnamen bekam, denn Papphahn = Papageienhahn. Der Name blieb, auch als die späteren 4-Schilling-Stücke ein anderes Gepräge hatten. Auch die Schreckenberger von Braunschweig, Hessen und Sachsen nannte man so.
Patina
Penny
Der englische Penny (Plural Pence) wurde nach karolingischem Vorbild ebenfalls erstmals im 8. Jh. geprägt. Bis 1351 war er in England die alleinige Münze. 1351 kamen der Groat = 4 Pence und 1504 der Schilling = 12 Pence und seit 1625 das Pfund = 240 Pence hinzu. Seit 1971 gilt in Großbritannien jedoch auch das Dezimalsystem, so dass 1 Pfund = 100 Pence wert ist.
Peso
Eine Münze auf dem Namen "Peso de a ocho Real" wurde zuerst 1497 von Ferdinand und Isabella von Spanien gefertigt. Sie wurde der Einfachheit halber meist Peso genannt. In einigen Olympiamünzen Spaniens für 1992 begegnet sie uns wieder mit ihren technischen Maßen. Aus dem südamerikanischen Peso entstand der Dollar.
Pfaffenfeidtaler
Der Pfaffenfeindtaler ist ein Spotttaler des Herzogs Christian von Braunschweig, der von 1616-1629 Bischof von Halberstadt war. Auf der Vorderseite steht "Gottes Freundt, der Pfaffen Feindt". Diese Münzen wurden 1622 aus Kirchensilber geprägt. Nachprägungen gibt es aus der Zeit um 1671, als Rudolf August von Braunschweig den Bischof von Münster befehdete.
Pfennig
Aus dem Althochdeutschen im 8./9. Jahrhundert entstandene Bezeichnung für den karolingischen Denar, der bis ins 13. Jahrhundert praktisch die
einzige Währung des Frankenreichs und seiner Nachfolgeländer bildete. Als im 13. Jahrhundert Groschen und Goldmünzen aufkamen, wurde der Pfennig zum lokalen Kleingeld.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts gab man den Pfennig vermehrt in Kupfer aus. Mit Einführung der Mark-Währung 1871/73 im Deutschen Reich galt 1 Mark = 100 Pfennig. In dieser Hundertstel-Unterteilung war der Pfennig bis zur Einführung des Euro im Jahr 2002 gültig.
Pfund
Aus dem lateinischen pondus = Gewicht, gotisch = pund, Althochdeutsch = phund. Das Pfund war zum einen Gewichtseinheit seit der Römerzeit (libra, daher die Abk. L). Auf das karolingische Pfund kamen 20 Schillinge à 12 Denare, ein System, das in der englischen Währung bis 1971 Gültigkeit hatte.
Als Währungseinheit ist das Pfund noch heute gültig in: Commonweathl, Irland, Ägypten, Libyen, Zypern, Türkei (Lira), Syrien (Lira), Libanon (Livre), Sudan (Piaster).In Israel galt das Pfund bis 1980, in Südafrika bis 1960.
Pistole
Familie von Goldmünzen, die sich im 16. Jahrhundert in Spanien herausbildete. Abgeleitet wurde der Name vermutlich vom spanischen Begriff "pistola" (= Münzplättchen). Ausgangspunkt der Pistole ist der doppelte spanische Escudo (Escudo d’oro), die Dublone, die in Spanien unter Philipp II. (1556 bis 1598) eingeführt und seit 1566 in großen Mengen ausgeprägt wurde. Ein erster Beischlag (Nachahmung einer fremden Münze) fand unter Karl III. von Lothringen (1545–1608) statt, ab 1640 ließ Ludwig XIV. (1643–1715) die französische Version als Louis d’or prägen.
In Deutschland wurde die Pistole ab dem 18. Jahrhundert in Form eines 5-Taler-Stücks zur Hauptgoldmünze. In Anlehnung an den "Louis d’or" nannte man sie meist nach den Namen ihrer Münzherren, so z. B. Friedrich d’or, "Georg d’or" oder "Karl d’or". Sie wurde in Deutschland erst durch das Reichsgesetz vom 6. Dezember 1873 außer Kurs gesetzt.
Polierte Platte "PP"
Abkürzung: "PP"; Sonderanfertigung speziell für Sammler, bei der die Felder der Münze hochglänzend, die erhabenen Reliefpartien matt erscheinen. Diese Optik wird erreicht, indem die Stempel und Ronden (ausgeschnittener, noch ungeprägter Münzrohling) hochpoliert werden. Zudem werden die Münzen bei der Fertigung von Hand in die Prägemaschine eingelegt und entnommen sowie einzeln verpackt. Um die Bezeichnung PP zu erhalten, darf die Münze nicht die geringsten Kratzspuren aufweisen. Da ihre Oberfläche wie ein Spiegel wirkt, bezeichnet man diese Herstellungsart auch als "Spiegelglanz". Vgl. "Erhaltungsgrad"
Portugaleser
(auch Portugalöser) Deutsche Bezeichnung für den im Norden Deutschlands umlaufenden "Portuguez" – eine portugiesische Goldmünze – später für deren Nachahmungen zu 10, 5 und 2 1/2 Dukaten, die vor allem zwischen 1553 und 1673 in Hamburg entstanden. Mit den Augsburger Reichsmünzordnungen von 1551 und 1559 wurde die Prägung ausländischer Goldmünzen untersagt. Fortan dienten die schweren Portugalesermünzen nur mehr Repräsentations- und Schmuckzwecken.
Prager Groschen
(auch Böhmischer Groschen) Bezeichnung für die Groschen, die erstmals König Wenzel II. von Böhmen (1271–1305) ab dem Jahr 1300 prägen ließ. Die Silbermünze, deren Vorbild der französische "Gros tournois" war, wurde bis ins Jahr 1547 in riesigen Stückzahlen ausgegeben und beeinflusste maßgeblich die Nachbarländer Böhmens. In Deutschland war sie u.a. Vorlage für den Meißner Groschen.
Prämienmünze
Münze, die zu dem Zweck geprägt wurde, Personen für bestimmte Leistungen auszuzeichnen. Meist beziehen sich ihre Um- bzw. Inschriften auf den Anlass der Auszeichnung. Besonders zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert waren Prämienmünzen stark verbreitet. In der Herstellung passten sie sich häufig dem jeweils geltenden Münzfuß an, je nach Wert und Größe spricht man dann von Prämiendoppeltalern, -halbtalern, -zweidritteltalern usw.
Probe-Euros
Sehbehinderte Bürgerinnen und Bürger im Euroland konnten bei Behindertenverbänden vorab speziell für sie entwickelte Euro-Trainingsmünzen probeweise in die Hand nehmen, um den Umgang mit dem künftigen Hartgeld zu üben. Die eigens für den Testzweck geprägten Stücke ähnelten zwar den originalen Euros, zum Beispiel wiesen sie die für Blinde ertastbaren Ränder und Abmessungen auf. Jedoch sind aus Sicherheitsgründen an bestimmten Stellen winzige Abweichungen vorgenommen worden. Besonders auffällig in der Aufschrift ist der Zusatz "Übungs-Münze".
Prägebuchstabe M
Der Prägebuchstabe M auf Münzen kann vielerlei Bedeutung haben. So wurden vom 16. Jahrhundert bis ins Jahr 1837 damit französische Münzen gekennzeichnet, die in Toulouse geprägt wurden. Das M kann auch für die Münzstätte Mailand (Milano) auf österreichischen und italienischen Münzen bis 1878 stehen. Am häufigsten findet man das M auf Münzen der spanischen Prägestätte Madrid, wo der Buchstabe mit einer Krone verziert ist und auf Münzen aus Mexiko City (M mit einem kleinen "o").
Prägezeichen
Damit jeder weiß, wo eine Münze hergestellt wurde, finden sich auf den meisten Prägungen sogenannte Präge- oder Münzzeichen.
In Deutschland stehen die Buchstaben
- A für Berlin,
- D für München,
- F für Stuttgart,
- G für Karlsruhe,
- J für Hamburg.
Nur in Deutschland gibt es übrigens fünf verschiedene Münzbuchstaben, alle anderen Länder der Eurozone prägen einheitlich mit einem Zeichen, auch wenn, wie zum Beispiel in Frankreich, Münzen an unterschiedlichen Orten - Paris und Pessac - geprägt werden.
Präsident der EZB
Christine Lagarde hat kein leichtes Amt angetreten. Seit November 2019 ist die Französin die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB). Der amtierende Vizepräsident ist der Spanier Luis de Guindos.
Die EZB ist verantwortlich für die Geldpolitik in der Euro-Zone der Europäischen Union. (vgl. "Europäische Zentralbank")
Die Präsidentin ist Vorsitzende des EZB-Direktoriums, welches die Geschäfte des EZB führt und sich um die Durchführung der Beschlüsse des EZB-Rates kümmert. Außerdem repräsentiert er/sie die Bank im Ausland. Die reguläre Amtszeit beträgt 8 Jahre, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.